Krampfadern: Risiken erkennen und vorbeugen

Krampfadern sind ein weit verbreitetes Venenleiden, von dem in Deutschland etwa jeder Fünfte betroffen ist, Frauen etwas häufiger als Männer. In vielen Fällen sind sie harmlos und stellen für die Betroffenen allenfalls ein kosmetisches Problem dar. Krampfadern sind aber auch ein Zeichen dafür, dass die Venenwände an Stabilität verloren haben und die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Der dadurch entstehende Rückstau des Blutes erhöht das Risiko für Thrombosen, die sehr gefährlich werden können. Woran erkennt man, ob Krampfadern harmlos sind oder ein Risiko darstellen? Wann müssen Krampfadern behandelt werden? Und wie kann man Krampfadern vorbeugen oder sie entfernen?

Das typische Erscheinungsbild von Krampfadern

Sowohl für Betroffene als auch für Fachärzte sind Krampfadern in der Regel leicht zu erkennen, da sie ein charakteristisches Aussehen haben. Die genaue Ausprägung kann jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

Typisch für Krampfadern ist eine bläuliche oder violette Verfärbung. Diese Färbung entsteht durch den Rückstau des Blutes in den Venen. Da das Blut sauerstoffarm ist, erscheint es dunkler. Außerdem treten Krampfadern als geschlängelte oder verästelte Linien unter der Haut hervor. Je nach Ausprägung der Venenerkrankung kann das Erscheinungsbild von feinen, kaum sichtbaren Linien bis hin zu deutlich erkennbaren, verdickten Venen reichen.

In einigen Fällen können die betroffenen Venen auch geschwollen und leicht erhaben sein. Dies ist meist eine Folge des erhöhten Drucks in den Venen. Bei bestimmten Bewegungen oder Körperhaltungen können die Krampfadern auch sichtbarer werden und hervortreten. Dies kann zum Beispiel beim Tragen schwerer Lasten oder nach langem Stehen vorkommen.

Bei fortgeschrittenem Krampfaderleiden kann es auch zu Hautveränderungen in der Umgebung kommen. Dazu gehören zum Beispiel Rötungen oder Verdunkelungen. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der Hautbereich schlecht durchblutet und mit Nährstoffen unterversorgt ist.

Wie entstehen Krampfadern?

In den Venen befinden sich die sogenannten Venenklappen. Sie sorgen dafür, dass das sauerstoffarme Blut zum Herzen zurückfließen kann. Sind diese Venenklappen beschädigt oder geschwächt, können sie nicht mehr richtig schließen. Das hat zur Folge, dass ein Teil des Blutes nicht wie vorgesehen weitertransportiert wird, sondern zurückfließt und sich in den Venen staut. Dadurch dehnen sich die Venen mit der Zeit aus und es entstehen die typischen Krampfadern.

Welche Faktoren begünstigen geschwächte Venenklappen?

Krampfadern entstehen in der Regel durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung und verschiedenen Faktoren, die den Druck in den Venen und den Blutfluss beeinflussen. In der folgenden Übersicht finden Sie einige mögliche Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Krampfadern.

• Veranlagung: Eine familiäre Veranlagung kann das Risiko für Krampfadern erhöhen.

• Alter: Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität der Venen nach.

• Hormonelle Veränderungen: In bestimmten Lebensphasen wie Pubertät, Wechseljahren und Schwangerschaft kann sich der Hormonhaushalt verändern – das kann die Elastizität der Venen beeinflussen.

• Schwangerschaft: Neben den hormonellen Veränderungen erhöhen auch die größere Blutmenge im Körper und das Gewicht des Fötus den Druck in den Venen.

• Bewegungsmangel: Ein Mangel an körperlicher Betätigung kann den Blutfluss beeinträchtigen.

• Übergewicht: Das zusätzliche Gewicht belastet die Venen und kann Krampfadern begünstigen oder verstärken.

• Berufliche Tätigkeiten: Manche Berufe erfordern langes Sitzen oder Stehen, was den Blutfluss beeinträchtigen kann. Auch Hobbys, die mit langem Stehen oder Sitzen verbunden sind, können das Risiko für Krampfadern mit der Zeit erhöhen.

• Rauchen: Nikotin und andere schädliche Inhaltsstoffe des Rauchens können die Elastizität der Venen beeinträchtigen und die Sauerstoffversorgung verschlechtern.

Wann sind Krampfadern gefährlich und wie erkennt man das?

Ob Krampfadern gefährlich oder behandlungsbedürftig sind, kann man als Betroffener nur schwer einschätzen. Wenn Sie Besenreiser oder Krampfadern haben, sollten Sie diese auf jeden Fall von einem Phlebologen untersuchen lassen. Die Gesundheit der Venen kann sich verändern, sodass regelmäßige Kontrollen helfen, frühzeitig zu handeln und weitere Folgen bestmöglich zu vermeiden.

Das alleinige Vorhandensein von Krampfadern bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass eine medizinische Indikation zur Krampfaderentfernung besteht, jedoch ist eine genaue fachärztliche Untersuchung notwendig, um mögliche Risiken sicher ausschließen zu können.

Treten neben dem typischen Erscheinungsbild der Krampfadern weitere Beschwerden auf, ist es umso wichtiger, die Venengesundheit fachärztlich abklären zu lassen. Zu diesen Symptomen gehören unter anderem:
• Schmerzen im Bereich der betroffenen Venen
• Schwellungen und Verdickungen
• Hautveränderungen im Venenbereich (z. B. Rötungen, dunkle Hautstellen, Hautirritationen)
• Juckreiz oder Brennen im Bereich der Krampfadern
• Krampfaderblutungen

Wie können Krampfadern wirksam behandelt werden?

Zur Behandlung von Krampfadern stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Dabei gibt es auch schonende Alternativen zur herkömmlichen Krampfaderoperation. In unserer Praxis führen wir seit fast 20 Jahren die Endovenöse Lasertherapie durch. Mit diesem Verfahren können die großen Stammvarizen der Ober- und Unterschenkel effektiv und minimalinvasiv behandelt werden.

Bei der Endovenösen Lasertherapie wird mit einer feinen Nadel eine Laserfaser in die betroffene Vene eingeführt. Die dünne Faser gibt Laserenergie an das Gewebe in der Vene ab und bewirkt so eine kontrollierte Erwärmung. Dadurch zieht sich die Vene zusammen und wird vollständig verschlossen. Nach und nach wird sie vom Körper abgebaut und verblasst, bis sie nicht mehr sichtbar ist.

Die Behandlung dauert je nach Größe der Krampfadern zwischen 45 und 60 Minuten. Da mit sehr feinen Instrumenten gearbeitet wird und nur winzige Punktionen zum Einführen der Laserfaser notwendig sind, ist die Endovenöse Lasertherapie schmerz- und risikoarm. Um die Behandlung für Sie noch angenehmer zu gestalten, kann eine örtliche Betäubung bis hin zu einem leichten Dämmerschlaf vorgenommen werden.

Ein Klinikaufenthalt ist nach der Endovenösen Lasertherapie nicht notwendig. Sie können die Praxis am Tag der Behandlung wieder verlassen. Für etwa zwei bis sieben Tage sollten Sie sich körperlich schonen. Sport ist meist nach etwa einer Woche wieder möglich. Am Tag nach der Behandlung erfolgt in der Regel ein Kontrolltermin in unserer Praxis, die Abschlusskontrolle führen wir üblicherweise nach einer Woche durch.

Weitere Möglichkeiten zur Behandlung von Krampfadern in unserer Praxis sind: die Duplex-gesteuerte Schaumsklerosierung, das VenaSeal™ Closure System und das VnusClosure Fast™-Verfahren. Bei Besenreisen und Krampfadern im Frühstadium kann auch eine Laserbehandlung mit dem ND:YAG-Laser Abhilfe schaffen.

Tipps, um Krampfadern vorzubeugen

Aufgrund der genetischen Veranlagung und der Vielzahl der Faktoren, die zu Krampfadern führen, gibt es keine hundertprozentige Garantie und keine sichere Lösung, um Krampfadern vollständig zu vermeiden. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die Venengesundheit aktiv zu fördern und damit das Risiko für Krampfadern zu senken.

1. In Bewegung bleiben
Bewegung ist das A und O der Gesundheit. Bewegungsmangel ist ein Auslöser für viele Krankheiten und kann sich auch negativ auf die Venengesundheit auswirken. Bewegen Sie sich daher regelmäßig. Schon ein täglicher Spaziergang kann das Risiko für verschiedene Erkrankungen, darunter auch Venenleiden, deutlich senken. Zusätzlich können Sie gezielte Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur durchführen.

2. Gesund ernähren
Eine ausgewogene Ernährung mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen fördert die allgemeine Gesundheit und wirkt sich auch positiv auf die Venen aus. Ballaststoffreiche Lebensmittel mit entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften können helfen, den Druck in den Venen zu senken, Entzündungen vorzubeugen und die Durchblutung zu verbessern. Achten Sie auch darauf, ausreichend zu trinken.

3. Auf das Gewicht achten
Übergewicht belastet die Venen zusätzlich. Ein gesundes Gewicht hilft, den Druck auf die Venen zu verringern und beugt so Krampfadern vor.

4. Richtige Haltung berücksichtigen
Auch langes Stehen oder Sitzen in derselben Position kann die Venen belasten. Wechseln Sie deshalb ab und zu Ihre Position und legen Sie kleine Pausen ein, in denen Sie ein wenig umhergehen.

5. Enganliegende Kleidung vermeiden
Enge Kleidung kann auf die Venen drücken und die Blutzirkulation behindern. Wählen Sie daher Kleidung, die nicht in die Haut einschneidet.

6. Kompressionsstrümpfe tragen
Zur Unterstützung der Venen können auch Kompressionsstrümpfe getragen werden. Vor allem bei langen Reisen im Auto oder Flugzeug kann so der Blutfluss unterstützt und „müden Beinen“ vorgebeugt werden.

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